Inhalt:
In einer kleinen Kirche in der amerikanischen Provinz stirbt ein stummer Junge, bei einer Heilung. Doch die Hintergründe bleiben geheimnisvoll. Niemand der dabei war, will sich zum Tod des Jungen äußern. Der mysteriöse Prediger Chambliss hat seine Schäfchen im Griff.
Doch mit einem Zeugen, dem 9 jährigen Jess, hat er nicht gerechnet. Doch als er sein Schweigen bricht, verliert er alles was ihm noch geblieben ist und die Gemeinschaft wird erschüttert.
Meine Meinung:
Dieses Buch hat mich ziemlich bewegt. Erzählt wird sie auch der Sicht der über 70 jährigen Adelaide Lyle, dem 9 jährigen Jess Hall und dem Sheriff, der sich nach 25 Jahren Amtszeit langsam auf den Ruhestand vorbereitet.
Die Charaktere finde ich sehr gut ausgearbeitet. Immer wieder kommt es zu kurzen Rückblenden (Erinnerungen) durch die man die Protagonisten gut kennen lernen kann. Man kann zwar nicht alles verstehen, was sie tun oder getan haben, aber vieles wird verständlicher. jeder hat mit eigenen Schatten zu kämpfen, mit ihrer eigenen Schuld an den Ereignissen der Geschichte.
Insgesamt ist es ein Buch der eher ruhigen Töne. Irgendwo zwischen Roman und Thriller, versteht sich der Autor in seinem Debüt sehr gut mit dem hintergründigen Grauen zu spielen, verursacht durch einen fanatischen und scheinheiligen Prediger und seinen bedingungslos, religiösen Anhängern. Selbst der gewaltsame Tod des eigenen Kindes kann sie nicht aus ihrem Wahn, durch ihre Religion kann sie nicht aufwecken. Bis alles in einem blutigen Showdown endet, der alle traumatisiert zurück lässt.
Menschen, die über ihre eigene Untätigkeit grübeln, Väter, die an ihrem Verlust zerbrechen und Brüder, die versuchen zu verstehen, was geschehen ist. Doch alle stehen den Ereignissen machtlos gegen über und müssen mit den Scherben des Lebens weitermachen.
Das Cover des Buches passt perfekt zur Geschichte. Die Kirche des kleines Ortes, die bedrohlich über der Hitze und dem kleinen Jungen zu schweben scheint. Dies ist der rote Faden der Geschichte, die ständig mit Schuld und Angst spielt. Den Autor werde ich sicher im Auge behalten.