Verlag: Hoffmann und Campe
Erscheinungsdatum: 09. März 2012
Umfang: 428 Seiten
Format: Hardcover, eBook
Inhalt:
Die internationale Finanzkrise hält Island eisern im Griff. Banken werden verstaatlicht, Ersparnisse vernichtet, Existenzen zerstört. Die Bevölkerung protestiert mit Ausschreitungen gegen die harten Maßnahmen der Regierung. Bald schon muss der erste Banker für die Zockerei der Geldinstitute mit dem Leben bezahlen. Und ein noch brisanterer Anschlag steht unmittelbar bevor.
Magnus Jonson, Bostoner Cop mit isländischen Wurzeln, untersucht den Mord an einem der führenden Banker der Insel. Viele Indizien sprechen dafür, dass eine kleine Gruppe aus Linksradikalen und sozial Deklassierten für die Tat verantwortlich ist. Aber Magnus kann ihnen nichts nachweisen. Auch nicht, als der nächste Anschlag nach dem gleichen Muster verübt wird, diesmal auf den ehemaligen britischen Finanzminister. Und es droht noch weit schlimmeres Unheil, denn plötzlich steht das gesamte Staatsgefüge in Gefahr. Während Magnus Jonson gleichzeitig dem lange zurückliegenden Mord an seinem Vater nachspürt, versucht er, eine weitere Katastrophe von der Insel abzuwenden. (Quelle: www.hoffmann-und-campe.de/go/wut)
Meine Meinung:
Dies ist bereit meine 2. Buch des Autors und ich bin jetzt ganz offiziell FAN.
Der Roman ist wieder nicht überaus blutig und rasant, sondern bringt die Grausamkeit des Lebens in kleinen unvorhersehbaren Portionen, so das man immer wie der überrascht wird.
Im Vordergrund stehen die Opfer der Finanzkrise. Wie schlimm dies außerhalb Deutschland für die Menschen ist, kann man sich wohl kaum vorstellen. Doch die Situation in Island hat der Autor sicher Ziemlich gut getroffen, inklusive der Naivität aus der die Menschen erwacht sind. In der Nebenhandlung verfolgt Magnus weiter seine Kindheit in Island und er kommt einem furchtbaren Geheimnis auf die Spur.
Die Figur des Magnus kommt immer mehr in Island an. Auch wenn er sich noch nicht ganz zu Hause fühlt. Der Charakter ist wirklich interessant und vielschichtig. Durch die vermehrt offenbarte Kindheitsgeschichte, tut er mir sogar leid und ich kann seine anfänglich Abneigung gegenüber der Insel immer mehr verstehen.
Wichtig für die Hauptgeschichte sind Harpa, eine ehemalige Bankangestellte und allein erziehende Mutter, Björn Helgason, ein Fischer und später Freund von Harpa sowie Isak, ein Student und Sindri, ein ex-Musikstar, Möchtegern-Revolutionär und Schriftsteller. Alle haben Opfer durch die Kreppa bringen müssen und werden dadurch auf ihren neuen Weg getrieben. Nicht für alle ist es der richtige Weg.
Harpas und Björn Geschichte hatte sogar richtig romantische Ansätze, welche leider ihrer Leben zum Opfer fallen. Sindri finde ich furchtbar unsymphatisch, aber das war durch den Autor ja auch so beabsichtigt. Abgesehen von Isak, haben auch allen persönlichen Grund für eine Revolution, auch wenn diese für jeden anders aussieht.
Wie im 1. Band beweißt der Autor wieder ein Händchen dafür, eine spannende und auch in sich stimmige Geschichte mit leisen Tönen zu erzählen, welchen durch die gewaltige Natur Islands abgerundet wird.