Die Seelen der Nacht - Deborah Harkness, Christoph Göhler

 

DEBORAH HARKNESS - DIE SEELEN DER NACHT 

 

Inhalt:                                 
Eine Liebe, stärker als das Leben selbst ...

Diana Bishop ist Historikerin mit Leib und Seele. Dass in ihr zudem das Blut eines uralten Hexengeschlechts fließt, versucht sie im Alltag mit aller Kraft zu ignorieren. Doch als Diana in der altehrwürdigen Bodleian-Bibliothek in Oxford ein magisches Manuskript in die Hände fällt, kann sie ihre Herkunft nicht länger verleugnen: Hexen, Dämonen und Vampire heften sich an ihre Fersen, um ihr das geheime Wissen zu entlocken – wenn nötig mit Gewalt. Hilfe erfährt Diana ausgerechnet von Matthew Clairmont, Naturwissenschaftler, 1500 Jahre alter Vampir – und der Mann, der Diana bald schon mehr bedeuten wird als ihr eigenes Leben …

Ein mitreißender, wundervoll erzählter Roman über Magie, Abenteuer und Romantik. 
(Quelle: www.amazon.de)


Meine Meinung:
Die Geschichte beginnt mit dem trockenen Alltag wissenschaftlicher Recherche. Dieser Teil erscheint anfangs etwas zäh und kommt nur langsam in Fahrt. Doch schon bald sprühen die Funken zwischen der unfreiwilligen Hexe und dem Vampir und diese Funken spürt man bei jedem Wort, bei jedem Schlagabtausch zwischen den Beiden. Das daraus kein Flächenbrand wurde ist der Autorin und ihrem Hintergrund als Professorin für Geschichte zu verdanken, denn sie legt sehr viel Wert auf Details, ob Dianas Arbeit, das College oder auch die magischen Geschöpfe.  Doch dies ist gleichzeitig auch ein großer Pluspunkt der Geschichte. Durch die "Detailversessenheit" hat man das Gefühl neben Diana in der Bibliothek zu sitzen und über den Kampus des Oxford-College mit Matthew und Diana zu schlendern.  Die Autorin besitzt ein tolles Gespür für Stimmungen und Dramatik. 

Diana fand ich anfangs langweilig. Hexenkräfte aus zukommen nervte leicht. Doch bald nach ihren ersten Zusammentreffen mit Matthew, Gillian und Peter, fängt sie an zu kämpfen, erst ohne später mit ihrer Magie. Sie gewinnt an Tiefe und an Humor. 

Matthew Clairmont ist anfangs eine Spur zu arrogant.  Er gestimmt mir zuvie,l über eine Person die er weder kennt noch mögen darf. Als er jedoch seine Gefühle für Diana entdeckt und sie außerdem beginnt ihm Paroli zubieten, wird er erträglicher und später sogar "liebenswert" wenn auch weiter mit einem leichten Hang zum Überfürsorglichen und Bestimmenden.

Ysabeau Clairmont, Matthews "Mutter" lebt auf einem Chateau in Frankreich. Sie hasst die Hexen und hat bereits viele von ihnen getötet, nachdem diese für dem Tod ihres Mannes Philipp und ihre "Tochter" Louisa verantwortlich sind. Trotz dem ist sie Diana gegenüber nur versnobt und nicht wirklich feindselig. Es hat mich etwas enttäuscht, wie schnell sie sich dem Willen ihres "Sohnes" gebeugt hat.

Marcus Whitmore ist der  "Sohn" von Matthew Clairmont. Ist ebenfalls Wissenschaftler und neigt noch zu jugendlichem  Trotz gegenüber seinem Vater, wenn auch Matthew am Ende die Oberhand behält. Man kann es ihm jedoch verzeihen, immerhin ist er erst knapp 
 Jahre alt :-)

Dianas Familie besteht aus Sarah, der Schwester ihrer verstorbenen Mutter und Em, der Lebensgefährtin Sarahs. Sarah ist sehr temperamentvoll, hat eine höllisch scharfe Zunge und liebt ihre Nichte abgöttisch. Sie liebt außerdem Whiskey und Kaffee. Emily  "Em" ist ebenfalls eine Hexe und lebte schon mit Sarah zusammen als Diana Mutter noch lebte. Sie ist der ruhende Pol, der am liebsten bäckt und kocht.

Außerdem leben noch eine ganze Reihe von Geistern mit  in Dianas Elternhaus in Madison.

Sehr schön gefiel mir die Welt der magischen Geschöpfe und ihre "Konflikte". Auch hat die Autorin für jeden "magischen Zweig"  ob Vampir, Hexe und Dämon einen eigenen Hintergrund geschaffen. Währen die Hexen den Menschen an meisten ähneln, sich eigentlich nur durch die Magie von ihnen unterscheiden, so sind die Vampire das genaue Gegenteil. 

Menschen und Hexen heiraten im "normalen" Sinne. Sie bekommen Kinden und sterben irgendwann. 
Vampire werden erschaffen. Durch einen anderen Vampir bewusst erschaffen, können sie nur schwer getötet werden. 
Dämonen wiederum "erscheinen" plötzlich. Von Menschen gezeugt und geboren ist ihre Herkunft trotzdem am geheimnisvollsten. Sie sind sehr kreativ, doch von sehr überschäumenden und wankelmütigem Temperament.  

Um die Geheimnisse der Vampire, Hexen und Dämonen von den Menschen und vor sich selbst zu schützen würde die Kongregation gegründet. Bestehend aus 3 Hexen, 3 Dämonen und 3 Vampiren sollen sie die Gesetze der magischen Welt bewahren und schützen. Sie besitzen sehr viel Macht, doch zuviel Macht korrumpiert und so so werden sie zur größten Bedrohung Dianas, schon bevor sie mit Matthew gegen das größte Gesetz ihrer Welt verstößt "Es darf keine Liebe und Beziehung zwischen den magischen Arten geben".

Während sich Diana und Matthew in Oxford näher kommen spürt man die Gefahr im Hintergrund wachsen. Die Spannung baut sich langsam aber stetig auf. Diese Spannung bleibt bis zum Ende. Diese Spannung wird immer wieder auf humorvolle Weise aufgelockert. Gerade Aufmüpfigkeit Dianas gegen die bestimmende Art Matthews sorgt regelmäßig für Schmunzler.  Ich habe diesen Humor sehr genossen und fand ihr wichtig, da sich die Geschichte sonst zwischen Tragik, Dramatik und Romantik verloren hätte. 

Am besten genießt man dieses Buch, wenn es draußen dunkel ist und stürmt, mit einer Kanne heißen Tee oder einem kräftigen Rotwein. 

Ich bin dem Zauber dieser Geschichte voll und ganz erlegen und kann sie nur jedem empfehlen der sich in der Welt der Hexen, Vampire und Dämonen verlieren möchte und der nicht ohne das Quäntchen Magie in seinem Leben leben möchte. Der gelungene Beginn einer tollen Trilogie.

Am 21. Januar 2013 erscheint auch endlich das Taschenbuch. Auf dem englischsprachigen Markt ist im Juli 2012 der 2. Band "Shadow of Night" erschienen. Für die deutsche Veröffentlichung ist noch kein Termin verfügbar. Auch der Titel des 3. Bandes ist noch ein Geheimnis. Dafür ist allerdings bereits eine Verfilmung durch Warner Brothers Pictures geplant.